ADFC

Hier die Stellungnahme des ADFC Landesverband Brandenburg Regionalgruppe Oberhavel vom 6. August 2025:

Sehr geehrte Damen und Herren,

als ADFC-Regionalgruppe OHV Nord sind wir die örtlich zuständige Vertretung für die Belange von Radfahrenden.

Fürstenberg ist eine der wichtigsten Destinationen für Fahrradtourismus im Berliner Umland. An schönen Sommerwochenenden können am Bahnhof Fürstenberg über 50 Radfahrende gleichzeitig aus- oder einsteigen.

Zudem gibt es vor Ort viele Menschen, die das Fahrrad im Alltag nutzen, denn Fürstenberg hat das Potenzial für eine perfekte ländliche Fahrradstadt.

Dies unter anderem dank der idealen Lage des Bahnhofs in unmittelbarer Nähe des Ortskerns und dank der kompakten Kernstadt.

Wir begrüßen grundsätzlich die Planung von Rampen, da sie eine hohe Kapazität für Fahrräder bieten.

Wir lehnen die seitens der DB vorgelegte Planung jedoch ab, da sie die Planungsvorgabe der kürzest möglichen Wege in keinster Weise erfüllt.

Die Wege sind viel zu lang, zu umständlich und zu unattraktiv. Ein Fahrrad über 300 Meter zu schieben dauert 5 Minuten – das ist wirklichkeitsfern und wird nicht funktionieren. Zudem gibt es potenzielle Gefahren- und Konfliktstellen, sowohl bei der 180- Grad-Wendung der zwei Rampen als auch bei deren Eintritt in die Unterführung.

Ein Bahnhof mit zwei Bahnsteigkanten und ohne natürliche Erschließung von oben oder unten wird in aller Regel mit zwei Außenbahnsteigen ausgeführt. Dies war die abgestimmte Lösung der DB im Jahr 2014. Seitdem fanden keine Abstimmungen mit Vertretern der Radfahrenden statt. Das ist der Planung leider anzusehen.

Die vom VBB vorgeschlagene Lösung mit zwei Außenbahnsteigen und einer mittigen, achsialen Erschließung unter Nutzung des natürlichen Geländeniveaus erscheint uns als die beste Lösung für Radfahrende. Die Rampen sollten übersichtlich sein, eine gute, intuitive Orientierung bieten und seitlich angeböscht werden anstatt zwischen Betonwänden zu verlaufen.

Zusätzlich sind an allen Treppen beidseitige gut nutzbare Fahrradschienen anzubringen, was die kürzeste Überbrückung des Höhenunterschieds darstellt und die Kapazität auf einfache Weise verdoppelt.

Zwei Außenbahnsteige ermöglichen Radfahrenden auf beiden Seiten des Bahnhofs ohne Nutzung der Unterführung, den Zug zu erreichen und zu verlassen. Auf der Ostseite direkt in die Stadt, auf der Westseite direkt zum Röblinsee, zur geplanten Havelfabrik und in die Natur.

Außenbahnsteige, die gut in das Umfeld integriert sind, ermöglichen auf einfache Weise mehrere Zugänge ohne Mehrkosten.

Wir lehnen zudem die bei der vorgelegten Planung umfangreichen zu erwartenden Betriebsunterbrechungen ab. Der Vorschlag des VBB erscheint uns weitestgehend ohne Betriebsunterbrechungen realisierbar zu sein.

Bei der Umplanung bitten wir darum, eine kleine, sichere Fahrradabstellanlage mit Lademöglichkeiten für E-Bikes zu berücksichtigen.

Für Rückfragen stehen wir Ihnen jederzeit gerne zur Verfügung. Wir bitten bei der Umplanung um frühzeitige Beteiligung.

Mit freundlichen Grüßen 

Chris Eidhof, Sprecher der ADFC-Regionalgruppe OHV Nord, Tim Lehmann Stellvertretender Sprecher